Samstag, 14. März 2009

Am Ende einer langen Reise...

Hallo ihr Lieben Zuhause!

Vor 2 Tagen ist mein letzter Monat angebrochen und ich habe es noch nicht geschafft hier von unserer Reise zu erzählen und ein paar Fotos hochzuladen, das soll sich heute ändern.

Alex und ich sind Anfang Februar in ingesamt 45 Busstunden in den Norden Chiles und weiter nach Peru gefahren, um viele Stunden später endlich Cusco zu erreichen, wo wir uns mit Sophia, Mattse und Ramona, Freunden aus Heidelberg getroffen haben.



In der ersten Woche haben wir unsere Zeit in Cusco, einer seeehr touristischen Stadt verbracht, um uns an die Höhe (4500m) zu gewöhnen und unsere auf den Trip zu Macchupiccu vorzubereiten, was nur von dort aus möglich ist. Südamerika war schon viele Jahrhunderte vor der eigentlichen Entdeckung und Besiedelung durch Europäer von Ureinwohnern bewohnt und die Region um die Stadt Cusco wurde durch die Inca geprägt. Es gibt sehr viele Siedlungsreste und Macchupiccu ist die größte Stadtruine Südamerikas, in unglaublicher Höhe, inmitten vieler Berger und Täler und ziemlich schwer zu erreichen. Heute zählt Macchupiccu zu den Touristenattraktionen Südamerikas und der Besuch ist wirklich so teuer, dass es die Geldeinnahmequelle Perus zu sein scheint.
Trotz der vielen Besucher, die schon etwas von der zauberhaften Athmosphäre nehmen, war es wirklich ein Erlebnis, wir waren schon morgens um 6 Uhr dort und haben noch die vielen dicken Wolken aus dem Tal aufsteigen sehen. Ihr seht ja die Fotos, es war schon echt toll.



Nach dem Besuch des Macchupiccus gings dann zurück nach Cusco und von dort aus in den Osten Perus an den Titicaca-See. Wir haben dort eine nacht in Puno geschlafen, einer mittelgroßen Stadt direkt am See, in der wir noch mal bisschen peruanische Kultur erleben konnten und einen Fastnachtsumzug angeschaut haben. Nicht wie bei uns nachmittags, sondern erst gegen 10 Uhr abends, mit viel Musik, Fußgruppen und Rasierschaum (mit dem sich alle wild besprüht haben, auch wir sind nicht ganz unversehrt geblieben). Es war echt ein richtig netter Umzug und wir haben uns am nächsten Morgen bester Laune auf den Weg zum östlichen Teil des Sees, nach Bolivien, gemacht.



Während Peru schon eine ziemlich krasse Erfahrung gegenüber Chile war, war uns klar das Bolivien noch ein bisschen ärmer, gefährlicher, aber auch schöner sein sollte. Wir waren zuerst ein paar Tage in Copacabana (nein, es war nicht der Strand in Rio) wo wir eine eher ruhige Seite des Landes kennengelernt haben. Wir haben einen Tag eine Schiffstour über den See zu der berühmten Isla del Sol gemacht, dort wars wirklich superschön und die Fahrt über den See einmalig.



Nachdem wir schon dort eine ziemliche andere Welt erlebt haben, war unsere folgende Station La Paz nochmal eine Erfahrung für sich. Da ich mich schon vor unserer Reise ziemlich ausführlich über Gefahren dort informiert habe, waren wir zunächst skeptisch. Ich bin mir sicher, dass dort pro Tag nicht mehr Kriminaltaten als in Berlin passieren, aber die Intensität unterscheidet sich doch ein wenig. Nun gut, mit dem Wissen was wir nicht tun sollten und wie man einer Entführung oder schlimmerem ziemlich sicher entgehen kann, haben wir uns auf den Weg gemacht und es nicht bereut. Ich werde jetzt gar nicht so viel schreiben, ihr werdet ja ein paar Fotos sehen, ich habe auch alle kommentiert. Es war wirklich ziemlich beeindruckend, manchmal erschreckend, überraschend, wahnsinnig voll, laut und knallbunt.


Danach haben wir uns erstmal ein paar Tage am Strand in Iquique erholt und sind mit neuer Energie nach San Pedro in die Atacama Wüste gefahren. Naja, zumindest die anderen sind mit neuer Energie durch die Atacama Wüste getourt, den Fotos zufolge war es toll. Ich war leider so krank, dass ich mich nicht mehr bewegen konnte und meine "Wüstentour" endete im Krankenhaus der nächstgrößeren Stadt. Naja, ich wurde wieder aufgepeppelt und während die anderen weiter nach Valparaiso gefahren sind haben Alex und ich uns Antofagasta angeschaut, so gut es ging.

Was danach kam war ebenso schön wie der Beginn unserer Reise, wir waren noch ein paar Tage in Pucon und Santiago, aber für Alex und mich war das natürlich nichts Neues.

Naja, so schnell ging unserer Reise zu Ende und während die anderen im Flugzeug zurück nach Deutschland saßen begann schon mein Praktikum hier in Santiago. Ich habe jetzt inzwischen 1,5 der 6 Wochen hinter mir und es gefällt mir sehr. Ich arbeite in der Municipalidad La Pintana, also bei der Gemeindeverwaltung eines Stadtteils hier in Santiago und dort in der Abteilung Gesundheit. Superinteressant, weil ich zu Gesundheitssystemen meine mündliche Abschlussprüfung gemacht habe und nun vergleichen kann. Das System ist hier ähnlich wie in Spanien oder auch Großbritannien aufgebaut, es gibt nur private niedergelassenen Ärzte, alle anderen arbeiten öffentlich in Gesundheitszentren, die alle Leistungen der primären (also nicht-Krankenhaus Versorgung) abdecken. Ein Arzt im öffentlichen System verdient übrigens, nach 7 Jahren Studium etwa 900 000 Pesos, aktuell etwa 1170€! Das nur nebenbei, ich arbeite zusammen mit einer Art Sozialarbeiterin, die sich um die Koordination verschiedener Programme kümmert, kann an den Besprechungen teilnehmen, usw. Wirklich ziemlich klasse, auch für mein Spanisch.


Dies war ein kleiner Überblick über meine letzten Wochen, ich hoffe es geht euch allen gut, ganz liebe Grüße nach Deutschland, in weniger als einem Monat bin ich zurück!!!

Freitag, 30. Januar 2009

Fotos!

...auch wenn es noch keinen Text gibt, hier ein paar Bilder aus Talca und Pucon!


meine letzten 4 Wochen...

Ich habe mich mal wieder ziemlich lange nicht gemeldet und werde nun versuchen die letzten Wochen zu updaten.

Weihnachten haben wir nicht wie alle Menschen in Deutschland unter einer Tanne gesessen, sondern haben mit etwa 20 Leute gegrillt und sind danach noch feiern gegangen. Es war ein schöner Abend und ein bunter Nationalitäten-Mix erlaubte, dass es zum Fleisch echte schwedische Köttbullar, spanische Tortilla, chilenische Pastel de Choclo....

(ein Mais-Hackfleisch-OlivenAuflauf, sehr süß und ich mag ihn nicht so gerne, wie übrigens auch fast alle anderen chilenischen Spezialitäten.
Hier ein kurzer Ausflug:
Manjar oder Dulce de Leche: schmeckt wie Karamel und wird auch sehr ähnlich hergestellt, ist aber natürlich KEIN Karamel. Wird pur auf dem Brot gegessen, gibt’s auf Keksen, Kuchen, im Eis, überall.
Sopaipillas: ein kleines Fladenbrot, dass in viel Fett gebacken wird, danach meist bestrichen mit...
...Pepre: einer Sauce aus Tomate und Koriander, manchmal auch mit ziemlich viel Peperoni)

...sowie schwäbischen Kartoffelsalat und Weihnachtsplätzchen gab. Insgesamt war es trotzdem mehr ein schöner Abend mit Freunden als Weihnachten. Ich fühle mich ja sowieso wie im Juli oder August.
Heiligabend, war ich noch kurz hier im Zentrum und es war unglaublich wie viele Leute noch Geschenke gekauft haben. Selbst um halb 9 chilenischer Zeit, als wir uns auf den Weg gemacht haben zur Feier waren die Straßenverkäufer noch die letzten Puppen, Haarbänder,...am verkaufen. Man muss dazu vielleicht aber auch erklären, dass ein Heiligabend hier erst um 10 Uhr mit dem Abendessen anfängt und die Menschen noch bis etwa 5 Uhr arbeiten. In einigen Familien ist es dann Brauch direkt nach dem Essen Bescherung zu machen, es gibt aber auch solche die bis um 12 Uhr warten, weil dann erst der 25. 12. und damit Weihnachten ist.
Auch Silvester war ein wenig anders als die letzten Jahre und ich musste ein bisschen reumütig an unsere Feiern in Heidelberg denken, die echt immer so viel Spaß gemacht haben. Wir haben hier lecker gegessen, sind dann ans Meer gelaufen (haben in Algarrobo gefeiert, falls es jemand googeln möchte). Dort gab es dann ein öffentliches Feuerwerk, private sind verboten, eigentlich sehr schön, aber um halb 1 war alles vorbei und die Leute sind nach Hause gegangen.
Ansonsten habe ich in den darauf folgenden Wochen viele schöne Sachen erlebt und gesehen. Ein Highlight ist natürlich der Süden Chiles, der ein bisschen an ein Österreich mit Vulkanen erinnert. Wir haben viele Wanderungen zu Lagunen und Bergseen gemacht, in heißen Quellen gebadet, Städte besichtet, sind an der Küste mit schwarzem Strand und superkaltem Wind gewesen und haben dort sogar Seelöwen (oder –robben) gesehen.
Wir haben auch versucht einen Vulkan zu besteigen, für mich im Nachhinein nicht so geeignet da ich 1. Keine Kondition haben und 2. Die Skilifts zum nach oben kommen die Hölle sind. Wie auch immer, wir sind mit dem Skilift bis zur Schneegrenze gefahren und von dort aus mit etwas 30 Leuten und 10 Wanderführern durch den Schnee gestapft. Leider ist ziemlich bald Nebel aufgezogen und wir sind durch ein eisiges Nichts gelaufen, hatten viel Wind, Steine von oben und die Tour musste wegen schlechter Bedingungen abgebrochen werden. Bei guten Wetter hätten sich die Strapazen aber wohl absolut gelohnt, weil man von oben auf dem Vulkan einen sagenhaften Blick haben soll.
Ich persönlich habe einmal mehr gemerkt, dass ich im Sommerurlaub besser aufgehoben bin als im Schnee!
Ebenfalls ein Highlight der letzten Tage war ein Ausritt durch einen Nationalpark im Süden des Landes, mein erstes Mal zu Pferd und ich war überrascht, dass ich soviel Spaß hatte. Wir waren 3 Stunden in Richtung eines Aussichtspunkts unterwegs, ahebn etwas 500 Höhenmeter hinter uns gelassen und es war für mich schon ein wenig abenteuerlich, da es zeitweise sehr steil war, der Weg ziemlich schlecht oder aber so schmal, dass ich nicht hätte zu Fuss lang laufen wollen (der Weg war etwas 50 cm breit und ein falscher Tritt hätte uns in eine etwa 100 m tiefe Schlucht gestürzt). Aber mein Pferd war tapfer und hat sich auch durch ein paar Stolper nicht aus der Ruhe bringen lassen, aber hat ja auch 2 Füsse mehr als wir. Aber ernsthaft, es war echt superschön und ich werde ein paar Bilder reinstellen sobald ich sie habe.

Nochmal zu Buenos Aires, wie ich glaube ich bereits geschrieben habe, ich bin begeistert. Die Stadt ist einfach riesengroß, bunt und lebt (was man von einem großen Teil Santiagos nicht behaupten kann). Es gibt eine Menge superschöner Stadtteile, die alle ihren eigenen Charakter und ihr eigenen kleines Leben haben (was man von Santiago auch nicht behaupten kann). Insgesamt spürt man den Einfluss Europas viel stärker, es gibt viele alte Gebäude, riesige Parks und Avenidas und man merkt, dass diese Stadt sich nicht einfach über die Jahre ausgedehnt hat wie Santiago und nur aus einem kleinen Zentrum und Wohnhäusern besteht. Also, ich würde jederzeit sofort wieder hinreisen, auch weil man Wochen braucht um alles zu erkunden.
Wir haben in einem superschönen Hostel gewohnt und viele nette Leute kennengelernt. Besonders interessant waren die Gespräche mit einem Typ aus Panama, der uns eine Menge über den dortigen Bildungsstand, die Wirtschaft, ... erzählt hat. Ein kleines Beispiel: Panama-City, die Hauptstadt eines der ärmsten Länder der Welt steht voller moderner Gebäude, im „Manhatten-Style“. Grund: Die Drogen, die aus Kolumbien in die Welt gehen, müssen durch den Panama-Kanal geschifft werden. Dies wird von der Regierung geduldet und vor allem gut von den kolumbianischen Drogenmafias bezahlt. Dieses Geld wird dann in die Immobilien der Hauptstadt statt in die Gesellschaft investiert. Bildungseinrichtungen beispielsweise sind entweder privat, dann gehört man zu den glücklichen 5%, die die Schule bezahlen und somit die Bildung der Kindern sichern können oder öffentlich. Diese staatlichen Schulen, besitzen zum Teil noch nicht mal ein Dach (und jetzt schaut euch mal die Skyline von Panama-City an). Selbst wenn die Bildung in manchen öffentlichen Schulen ok sein mag, ist das Ansehen so gering, dass man keine Chancen auf einen Job hat, der den Lebensstandard nur irgendwie verbessert. Ganz zu schweigen von der großen Anzahl der Kinder, die die Schule fast nie besuchen und dann abbrechen (ich glaube er sagte 6 Jahre sind „Pflicht“). Naja, die Regierung tut auf jeden Fall alles dafür, dass es keine Verbesserung dieser Situation gibt, wäre die Bildung der Bevölkerung besser würde es den wenigen Superreichen auf lange Sicht schlechter gehen und die Machtverhältnisse wären nicht mehr zu halten. Naja, er hat noch eine Menge über Bandenkriminalität erzählt, die logische Folge der Lebensverhältnisse ist und man darf wohl gespannt sein, was in den nächsten Jahren hier passieren wird.
Soviel von hier, ganz viele sonnige Grüße!

...meine Januar-Erlebnisse, Talca und Pucon folgen hoffentlich demnächst!

Freitag, 26. Dezember 2008

Argentinien

Wie ihr wahrscheinlich wisst, waren Alex und ich für 8 Tage in Córdoba und Buenos Aires. Es war echt superschön. Da es aber schon bald weiter in den Süden Chiles geht hier nur schnell ein paar Fotos.


Córdoba


Buenos Aires

Montag, 8. Dezember 2008

Cousiño Macul

...hier noch ein paar Fotos des Weingutes Cousiño Macul am Rande Santiagos. Alex und ich haben zusammen mit 2 reichen Kolumbianern eine Besichtigung mit Weinprobe gemacht und waren ziemlich begeistert. Ein paar Dinge, wie einen alten Weinkelter erkannte ich aus Enkirch und Starkenburg wieder, ansonsten konnte mein (doch eher spärliches) Weinwissen in kurzer Zeit bereichert werden. Wir haben abschließend einen "Vino Gris" gekauft und waren begeistert, dass es diesen nur in Chile, Frankreich und Californien gibt. Papa konnte mich dann am Telefon schnell eines besseren belehren (in Deutschland heißt der Wein Weißherbst), aber die Masche war nicht schlecht.





Valparaíso

Letztes Wochenende waren wir in der zweitgrößten Stadt des Landes: Valparaíso. Im Gegensatz zu Santiagos 5 Mio. Einwohnern leben dort etwa 270000 Menschen, alles ist recht überschaubar und die Stadt hat den Ruf die malerischste Hafenstadt des Landes zu sein. Mir hat es gefallen, obwohl ich Santiago nach wie vor vorziehe.









Dienstag, 25. November 2008

VIDEOS

Tatsächlich habe ich es inzwischen geschafft meine Videos, wenn auch in seeehr schlechter Qualität, bei You Tube hochzuladen, ihr könnt die Namen der Videos (einzelnen) gleich links unten in den YouTube Link kopieren. Nach einem Doppelklick könnt ihr sie dann ganz normal auf der YouTube Seite anschauen. Mein Account bei YouTube ist ebenfalls "lebeninchile" und ich werde demnächst mal noch unser Haus filmen und online stellen. Die Tonspur ist übrigens in normalem Tempo, das Bild aber schneller. Dadurch passt das was ich sage nicht wirklich, falls jemand Ideen hat wie man die Videos richtig hochläd, her damit ;-)! Wünsch euch eine schöne Woche!

los cachorros

ps: ich habe übrigens keine ahnung warum bei ähnlichen videos solche erscheinen!!!